Projekte
Auf dieser Seite werden die am MESROP Zentrum durchgeführten Projekte zur Vernetzung der armenologischen Forschung im deutschsprachigen Raum und Koordination der armenologisch relevanten Arbeit zwischen Deutschland und Armenien vorgestellt.
Übersicht
"Das Wörterbuch des Mittelarmenischen“ von Joseph Karst
Zeitraum: seit 2006
Summe: 193.100 Euro
Förderung durch: Volkswagenstiftung
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Armenuhi
Drost-Abgarjan, Prof. Dr. Gerhard Meiser,
PD Dr. Harald Bichlmeier, Vahagn Abgarjan,
Hermine Buchholz-Nazaryan, Nelli Mkrtchyan u. a.
(internationales Team aus 20 Personen)
Das Wörterbuch ist das Lebenswerk des deutschen Sprachwissenschaftlers und Orientalisten Joseph Karst (1871–1962). Im Laufe von 30 Jahren ist auf Basis
zahlreicher Quellentexte eine Dokumentation des Mittelarmenischen entstanden, die zu seinen Lebzeiten jedoch nicht mehr publiziert werden konnte. Das Manuskript wird seit 1962 im Armenischen Handschrifteninstitut Matenadaran aufbewahrt und besteht aus 222 Archiveinheiten (ca. 7500 Seiten). Das Digitalisat des Wörterbuch-Konvoluts wurde durch das Forschungszentrum „Vestigia“ an der Universität Graz (Prof. Dr. Erich Renhart) und Dr. Manfred Mayer erstellt. Das mehrbändige Werk wird in der Fachbuchreihe Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium (CSCO), Verlag Peeters, Leuven/Belgien erscheinen.
Einrichtung des Lepsiushauses als Forschungs-, Begegnungs- und Gedächtnisstätte in Potsdam
Zeitraum: 1998-2011, abgeschlossen
Summe: ca. 1.000.000 Euro
Förderung durch: Staatsministerium
für Kultur und Medien
Eröffnung: 2011
Im Jahre 2005 hat der Deutsche Bundestag mit der von allen Fraktionen angenommenen historischen Armenien-Resolution (Drucksache 15/5689 vom 15.06.2005) im Gedenken der Opfer des Völkermords an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches grünes Licht zur Errichtung einer Forschungs- und Begegnungsstätte im Wohnhaus des deutschen Theologen und Orientalisten Dr. Johannes Lepsius gegeben. Damit sollte sein „Werk für das Überleben des armenischen Volkes dem Vergessen entrissen und im Sinne der Verbesserung der Beziehungen zwischen dem armenischen, dem deutschen und dem türkischen Volk gepflegt und erhalten werden". Im Mai 2011 wurde das Haus eröffnet.
Erschließung des Dr. Johannes-Lepsius-Archivs
Zeitraum: 1995 bis 2004, abgeschlossen
Summe: ca. 500.000 €
Förderung durch: Volkswagenstiftung
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Hermann Goltz,
Dr. Axel Meißner, Ute Blaar
Auszeichnung: Die beste Edition des
K. G. Saur Verlags 2005
Das von einem dreiköpfigen Team geschaffene dreiteilige Werk besteht aus einem detaillierten Katalog von Dokumenten, Korrespondenzen und Zeitschriften, einer umfänglichen Mikrofiche-Edition des Archivs und einem Lexikon, welches das Archiv sachthematisch erschließt. Damit ist die Trilogie dieser ungewöhnlichen, historisch und aktuell-politisch wichtigen Archiv-Edition abgeschlossen. Die Publikation eröffnet erstmals viele bis heute unbekannte Dokumente zu Fakten und Hintergründen des Schicksals des armenischen Volkes sowie der internationalen Hilfsaktionen für dessen Überleben.
Edition und Übersetzung des Armenischen Hymnariums Scharaknotz
Zeitraum: 1994 bis 1997, I. Teil: Übersetzung
Summe: 93.800 Euro
Förderung durch: DFG
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Hermann Goltz,
Prof. Dr. Armenuhi Drost-Abgarjan,
Dr. Manfred Zimmer
Das 1.500-jährige Gesangbuch der Armenischen Apostolischen Kirche ist das zentrale Denkmal der armenischen Literatur und Spiritualität. Die erste Übersetzung in das Deutsche und damit in eine westeuropäische Sprache überhaupt fußt auf dem textus receptus der Edschmiatziner Ausgabe von 1861. Die Datenbank umfasst 93.800 Datensätze. Der Altarmenisch-Griechisch-Deutsche Wortindex und der Hilfsapparat mit den Anmerkungen sind in Arbeit. Die dreiteilige Edition wird in der renommierten Reihe Patrologia Orientalis in Rom (Päpstliches Orien-talisches Institut) erscheinen.